KMK Keramik Manufaktur Kupfermühle

25551 Hohenlockstedt, Gleiwitzer Straße 14

Die Firmengeschichte 1948 - 1998 Teil 1

Die Firmengeschichte der KMK ist auch ein wenig Familiengeschichte der Nawothnigs, in dürren Worten erzählt von Peter und Ernst-Peter Nawothnig.

Zwangsläufig nimmt die jüngere Vergangenheit breiteren Raum ein, weil die Erinnerung frischer ist und mehr Dokumente vorliegen.

Die Kapitel in blauer Schrift befassen sich mit dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld in der jeweiligen Zeit. Das ist mehr Zivilisationsgeschichte, die KMK tritt hier zurück. Diese Teile wurden mehrmals erweitert, nachdem Leser besonderes Interesse gezeigt hatten. Letzte Bearbeitung am 2.11.2023.

1948 Am 13.Februar wird in Hamburg der Gesellschaftsvertrag der Keramik Manufaktur Kupfermühle GmbH notariell abgeschlossen.

Gesellschafter sind:

* Dora Fritzen, Hamburg, Stammeinlage 43.000 Reichsmark

* Dr.jur.Walter Hasche, 3.000 Reichsmark

* Franz Eggert, Keramiker, Hannover 8.000 Reichsmark

* Siegfried Möller, Künstler, Kiel 3.000 Reichsmark

* Walter Nawothnig, (die treibende Kraft) 43.000 Reichsmark

Geschäftsführer sind (de facto) Walter Nawothnig und auf dem Papier Dora Fritzen, die beide persönlich bürgen.

Zur Person: Walter Nawothnig hatte in Stettin ein bedeutendes Malergeschäft gehabt, das u.a. von öffentlichen Großaufträgen und Kirchenrestaurationen lebte. 1945 flüchtete er mit seiner Familie und 100.000 Reichsmark vor dem Einmarsch der Russen nach Schleswig-Holstein, wo man sich im Dörfchen Bargfeld wieder zusammenfand. Auf welche Weise dort in den folgenden Jahren die Idee geboren wurde, es mit einer Keramikproduktion zu versuchen, lässt sich nicht mehr klären. Dazu müssen die Fachleute Möller und Eggert entscheidend beigetragen haben. Möller betrieb im Ort Kupfermühle bei Bad Oldesloe eine Keramikwerkstatt, daher der Name der geplanten Keramikmanufaktur, die aber wegen verfügbarer Gebäude von Anfang an im Lockstedter Lager in Gang kam. Die Legende besagt, dass man für Keramik von der englischen Besatzungsmacht keine Lizenz brauchte und sich nach eigenem Gusto als Unternehmer betätigen durfte.

In der Halle "Blau 34" der ehemals reichsdeutschen "Munitionsanstalt Lockstedter Lager“ wird mit dem notdürftigen Ausbau begonnen. Eigenes Geld ist nach der Währungsreform am 20.6.1948 nicht mehr vorhanden, nur noch Kredite. Die Betonrahmen-Kalksandstein-Halle mit 1.000 qm hat weder Heizung noch Wärmedämmung. Ab Mitte der 60er Jahre bis 1989 werden nach und nach weitere 2.000 qm angebaut.

1949 Die "Produktion" beginnt mit allen nur denkbaren Pannen. Eine fehlerhafte Glasurlieferung (DEGUSSA) läßt den ersten Brand, der endlich etwas Geld in die Kasse bringen soll, zu 100% Ausschuß werden. Der Keramiker Eggert, an den Service eines funktionierenden Großbetriebes gewöhnt, entpuppt sich als völlig hilflos. Der Künstler Möller liefert nichts, weil mit seiner Ehe beschäftigt. Der Gipsmodelleur hat keine Kenntnisse im Formenbau.

Die Familie - Walter Nawothnig, seine Frau Charlotte und der Sohn Peter (etwas später auch die künftige Schwiegertochter Olga Carstens, genannt Olly) und die Belegschaft arbeiten 10-12 Stunden pro Tag, Überstunden unbezahlt, im Winter bei nahe Null in der Fabrikationshalle. Mehrmals zerfriert ungebrannte Ware. Trotz aller Schinderei scheint der Untergang nur noch eine Frage von Monaten. Die Bank schiebt neues Geld nach, um das bisherige vielleicht doch zu retten. Tiefrote Zahlen.

Die GmbH wird am 20.Mai 1949 unter Nr. HRB 117 in Itzehoe ins Handelsregister eingetragen.

1950 Arbeitstechniken, Hilfsmittel, keramisches Know-how werden unter abenteuerlichen Bedingungen selbst entwickelt, das Rad wird täglich neu erfunden. Das ermöglicht die umständliche Produktion einer sehr sauber verarbeiteten Ware in grauer Bleiglasur, in Ausführung und Formgebung durchaus hohes Niveau. Einige Entwürfe von Herta Mensing. Design sehr bald nur Olly Carstens (nun zur Familie gehörend), ohne Siegfried Möller.

Das Geschirr SIENA findet große Anerkennung. Bei einem Dollarkurs von 4,20 DM hoher Exportanteil nach USA. Das ermöglicht neue Kredite zur Vorfinanzierung, ein ständiger Drahtseilakt.

Exkurs I Die bürgerliche Tischkultur als Geschäftsgrundlage

Heutzutage fragt man sich, wie man damals ausgerechnet auf Keramik setzen konnte. Dafür gab es zwei Gründe. Erstens war durch die Bomben des 2. Weltkriegs und den Zuzug von 10 Millionen weitgehend mittellosen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten ein gewaltiger Bedarf an Haushaltsgegenständen und insbesondere Geschirr gegeben. Zweitens galt Porzellan, und eben auch Keramik (soweit sie gestalterisch mithalten konnte) als bürgerliches Kulturgut, das man selbstverständlich haben musste. Und zwar doppelt: Eine schlichtere Garnitur für den Alltag, und das gute Sonntagsgeschirr für festliche Anlässe. Es transportierte Prestige, und man zeigte es gerne vor. Diese Wertschätzung leitete sich letztlich von der historischen Vorliebe des Adels für Porzellan ab, für das in den vergangenen Jahrhunderten ein unglaubliches Geld ausgegeben wurde, so lange es noch aus China importiert werden musste. Zu dieser Zeit behalf sich der Normalbürger mit Zinn- Blech- und Holztellern; etwas besseres konnte er sich nicht leisten. Das gehobene Bürgertum folgte der Stilbildung des Adels, und so entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein Massenbedarf, der von einer großen Zahl an neu gegründeten Porzellan- und Steingut/Keramikherstellern gedeckt wurde. Mitte des 20.Jahrhunderts hatte sich diese typisch europäische Bedarfsstruktur noch unverändert erhalten, und keiner kam auf die Idee, dass sie einige Jahrzehnte später komplett verschwinden könnte.

Keramische Geschenkartikel und Wohnaccessoires waren um 1950 noch kein Thema. Geschirr wurde gebraucht! Teller, Tassen, Schüsseln, Kannen - erst einige Jahre später auch Vorratstöpfe, Blumenvasen und Übertöpfe.

Die Abkehr von der bürgerlichen Tischkultur (die von den beteiligten Branchen gebetsmühlenhaft als selbstverständlich und unverzichtbar beschworen wurde) begann in Deutschland in den späten 70er Jahren, als die 68er-Generation das kulturelle Erbe der extrem konservativen Nachkriegszeit angetreten hatte. Heute ist sie fast verschwunden. Zelebriert wird sie noch vom Adel, von 5-Sterne-Hotels, in Nobelrestaurants und auf Premium-Kreuzfahrtschiffen wie der EUROPA. Und, im Möchtegern-Modus, auf Hochzeitsfeiern und im Film.

Zurück zum Daseinskampf im Lockstedter Lager.

Die Gründung kleiner (viel zu kleiner) Produktionsbetriebe aller Branchen war nach dem 2. Weltkrieg allgemein üblich. Jeder versuchte das weiterzuführen, was er vor dem Krieg im zivilen Leben gelernt hatte. Auch Hohenlockstedt, das bis 1956 wenig werbewirksam Lockstedter Lager hieß und aus einem Truppenübungsplatz mit Munitionsfabriken entstanden war, war voll von kapitalschwachen Kleinbetrieben. Sie produzierten in stehen gebliebenen Bunkern und Lagerhallen, und den allermeisten war kein langes Leben beschert. Es entstanden auch zwei recht große Betriebe mit mehreren hundert Mitarbeitern, und so hatte Hohenlockstedt in den 1960er Jahren bei 5.000 Einwohnern bis zu 1.500 Industriearbeitsplätze. 2015 existierte von all diesen Gründungen noch genau 1 Unternehmen, der Pharmabetrieb Pohl-Boskamp mit 500 Mitarbeitern (pohl-boskamp.de).

1951 Unter weiterhin schwierigsten Umständen tritt doch eine gewisse Stabilisierung ein, mit zahlreichen und schweren Rückschlägen. Die Herren Möller und Eggert sind aus der Firma ausgeschieden. Gemeinschaftsstand auf der Messe in Hannover.

1952 Nach Abschluß der Fachhochschule kommt Peter Nawothnig in die KMK zurück, die nun wieder einen Keramiker hat. Das erste Firmenauto (Adler, Baujahr 1938) wird Symbol der Besserung.

1953 Da eine Vertriebsorganisation nur in Ansätzen vorhanden ist, gibt es Absatzschwierigkeiten. Erste Teilnahme an der Frühjahrsmesse in Frankfurt, Ausweitung der Kollektion. Geschirr SIENA wird zusätzlich in gelb, grün, hellblau, rosa und elfenbein angeboten. Der erste hauptberufliche Vertreter Hase bereist die ganze BRD außer Hessen. Das erste Geld wird verdient.

Um der Körperschaftssteuer von 50% zu entgehen, wird die KMK am 31.12.53 umgebaut zur

KERAMIK MANUFAKTUR KUPFERMÜHLE Walter Nawothnig KG.

1954 Unter nach wie vor sehr schwierigen Bedingungen geht der Aufbau in den folgenden Jahren weiter.

1957 Walter Nawothnig erkrankt und gibt praktisch die Führung an Peter Nawothnig ab, der seit 1953 mit Olly verheiratet ist, die seit 1949 alle Entwürfe allein liefert. Im Betrieb wird inzwischen weitgehend im Akkord gearbeitet, nach Vorgabezeiten auf der Basis eines vereinfachten REFA-Systems. Erste Malereiversuche, die aber nicht weiterführen (Chef ist dagegen). Eine bescheidene Konsolidierung wird erreicht. Das Privathaus Gleiwitzer Str.7 wird für die Fam. Nawothnig senior mit dem Geld aus deren Lastenausgleichsansprüchen gebaut.

1959 Die Entwicklung der Form "SCHLESWIG" wird der erste teure Flop. Neue Mattglasuren haben Haarrißprobleme, weißmatte Geschirrglasuren verkratzen, andere Entwicklungen bleiben im Markt erfolglos. Auftragsmangel. Das bisherige Programm, Hauptstütze SIENA, ist inzwischen endgültig out.

1960 Das Krisenjahr. Große Geldprobleme. Radikaler Schwenk zu starken Farben und Mattglasur, Kombination mit Teakholz.

Im November stirbt Walter Nawothnig, an seine Stelle tritt Peter Nawothnig als Chef und persönlich Haftender. Sein Kapital, d.h. das Eigenkapital der KMK, beträgt jetzt 2.000.- DM.

1961 Eine neue Malerei beginnt (Gewürzdosen mit Teakholzdeckel in erheblichen Stückzahlen). Die Kombination mit starken Farben wird ausgebaut, die KMK bekommt wieder Boden unter die Füße.

1963 Mit Krediten werden für 98.200 DM 6672 qm Grundstück und 900 qm Gebäude gekauft, das Dasein zur Miete ist vorbei. Im Bereich Packerei, Glasur und Tonschuppen wird zaghaft angebaut. Die Auftragslage ist in den nächsten 5 Jahren ständig schwankend. Die Entwürfe - zu 98% Olly Nawothnig - gehen in ganz unterschiedliche Richtungen. Durchgehende Linie ist nur eine gewisse "Handschrift" und die stete Zunahme des Dekors, also der Malerei.

1966 Die Hamelner Töpferei Klaus Delius KG gibt auf, ein Teil der Formen landet auf Umwegen bei der KMK. Im Prinzip ein Flop, in den wir reinstolpern, aber Anregungen zu eigenen Glasurentwicklungen. Wir steigen in einen Vertrag mit der Fa. Opheis ein, die eine Fertighalle (das Glattlager) errichtet und dann Pleite geht. So entsteht der erste größere Anbau.

1967 ?? Da war wohl nichts Erwähnenswertes.

1968 Zur Unterstützung von Olly Nawothnig kommt eine neue Mitarbeiterin: Kristiane Kramolowski. Lehre bei Töpferei Kagel in Garmisch, Landshuter Fachschule, Meisterprüfung, stark in Folklore. Mit ihr zusammen wird schrittweise die Glasurmalerei entwickelt, die nun das Bild der KMK prägen wird. Start des Evergreens VIOLA. Jahresumsatz erstmals über 1 Million DM.

In der Organisation eine ungeheure Neuheit: Der erste Computer! Er bietet Gelegenheit, die Büro- und EDV-Organisation zusammenhängend darzustellen, somit folgt jetzt

Exkurs II Büro und Computer in grauer Vorzeit

1968 Der erste sogenannte Computer der KMK ist eine schreibtischgroße Lochkartenmaschine von Phillips, deren Programme der Chef höchstselbst in Assembler schreibt. Der Apparat hat 12 KB liebevoll geknüpfte Ringkernspeicher und weder Festplatte noch Diskette. Ausgabe über 2-Bahnen-Nadeldrucker, Programme werden mit Lochkartenstapeln geladen indem sie über Kontaktbürsten laufen. Lochkarten können, Trick 17, auch im laufenden Programm nachgeschoben werden und machen so im Arbeitsspeicher erarbeitete Werte nachfolgenden Programmen zugänglich. Die Bereiche Lohnabrechnung und Fakturierung werden so erstmalig von der ewig stumpfsinnigen und höchst personalintensiven Tipperei auf Schreib- und Rechenmaschinen befreit, und die Durchschreibe-Buchführung auf Hand-Journal mit hunderten Kontenkarten ist Geschichte. Die Umstellung dauert immerhin 3 Jahre und nagelt den Chef im Büro fest. Bis dahin hatte er auch noch „am Stück“ in der Produktion mitgearbeitet.

1976 Der nächste Computer, wieder von Phillips, hat immerhin schon 4 Fest- und Wechselplatten mit je 5 MB, ist aber immer noch ein Einzelplatz-System ohne Bildschirm. Er kommuniziert wie gehabt über Nadeldrucker und dazu eine Display-Zeile, wird in COBOL programmiert, was sich erheblich aufwändiger gestaltet als veranschlagt. Bis alle Anforderungen abgedeckt sind vergehen wieder 3-4 Jahre, und die Investitionssumme von 160.000 DM (das entspricht damals 19 VW-Käfern oder einem Einfamilienhaus) hört sich heute utopisch an. Davon entfallen ungeplante 40.000 DM auf eine nachträglich installierte mehrere kW starke USV, weil jedes Zucken im Stromnetz zum Absturz dieser Anlage führt und untragbar umfangreiche Diagnosen und Neueingaben verursacht.

1985 Nun kommt ein Mehrplatz-System mit 4, später 7 Terminals und 2 Druckern vom Hersteller CTM auf dessen hauseigenem Betriebssystem ITOS. Zwar können viele selbstgestrickte COBOL-Programme übertragen werden, aber die Struktur der verteilten Intelligenz mit zeitgleichen Zugriffen ist so komplex, dass sich hier für Thomas Nawothnig ungewollt ein dauerhafter Programmierjob ergibt. Ein überwiegend nächtlicher Job, denn tagsüber muss das System ja die Firma am laufen halten. So entsteht mit der Zeit ein integriertes KMK-Programmpaket, das neben Faktura und Lagerwirtschaft auch Produktionssteuerung, Statistiken und tägliche/monatliche/jährliche BWA samt Chef-Kennzahlen umfasst. Wobei die Produktionssteuerung letztendlich unbefriedigend bleibt, denn sie muss „Vorhersagen“ treffen was gebraucht wird, nachdem der Versand immer mehr vom tagesaktuellen Auftragseingang bestimmt wird. Theoretisch wäre es einfach, den Lagerbestand zu verdreifachen und dadurch immer alles vorrätig zu haben, aber wir sehen bei Konkurrenten gruselige Halden an unverkäuflicher Lagerware. Diese Halden haben volle Kosten verursacht, und wenn man sie „sieht“ ist es zu spät. Das wollen und können wir uns nicht leisten.

Finanzbuchhaltung und Lohnbuchhaltung werden als Standardprogramme zugekauft, mit entsprechendem Schnittstellen-Ärger. Die ganze EDV ist zu dieser Zeit, ohne Internet und ohne kompatible Betriebssysteme noch ungeheuer papierlastig. Rechnungen und Lieferscheine werden kartonweise auf Endlosformularen vom Nadeldrucker gehämmert, mit 5 Durchschlägen für chronologische Buchhaltung, kundenbezogene Ablagen und Vertreter-Kopien.

Ende der 80er Jahre sind PCs noch kaum verbreitet, es mangelt in diesem Sektor an ausgereiften Programmpaketen mit planbarer Lebensdauer. Bill Gates und Steve Jobs wurschteln in ihren Garagen, und eine Vielzahl von herstellerspezifischen Betriebssystemen mit brandteuren proprietären Anwenderprogrammen wird von Legionen an EDV-Einzelkämpfern mehr schlecht als recht beherrscht. IBM ist vor dem Aufstieg von Microsoft die strahlende übermächtige Ausnahme und setzt praktisch alle EDV-Standards, macht aber Groß-EDV und hat an kleinen Krautern wie KMK kein Interesse. Der Mittelstand bedient sich bei Nixdorf, Phillips, Kienzle, Honeywell und vielen mehr. Private Computer sind noch kein Thema, die Anfänge mit Atari und Commodore 64 darf man kaum so nennen. Der Normalbürger hat absolut keine Vorstellung davon, wofür er jemals einen Computer brauchen könnte.

Elektronik wird billiger. PCs schaffen wir einige Jahre später an, als sie Anfang der 90er Jahre mit Windows 3 aus der DOS-Ursuppe herauswachsen und ein vergleichsweise phantastisches Preis-Leistungsverhältnis bieten. Trotzdem kostet die Star-Textverarbeitung, deren Nach-nach-Nachfolger man heute im Paket Libre-Office kostenlos runterlädt, damals 1.600 DM, einen halben Brutto-Monatslohn, und der erste kleine Laserdrucker mit sehr bescheidener Leistung kommt auf 3.000 DM. Dito ein Laser-Faxgerät (es wird massenhaft gefaxt!), aber das ist ja alles ganz normal, wenn der zwingend postzugelassene Anrufbeantworter von Zettler bei 2.500 DM liegt. Die ersten privaten Anrufbeantworter von Panasonic gibt es 1984 für einen runden Tausender, dem Preis für einen 51cm-Röhrenfernseher. Man greift dankbar zu, denn der AB ersetzt in bescheidenen Ansätzen Handy und Telefonzelle. Die Handelsvertreter im Außendienst leisten sich nun Autotelefone im C-Netz. Nichts für Normalverbraucher, mobil sind diese Geräte immer noch so groß wie ein Kofferradio und doppelt so schwer. Wie total offline damals das ganze Leben abläuft, und dass man damit ja wohl problemlos zurechtgekommen sein muss, ist heute niemandem mehr bewusst.

Ab da fahren wir jedenfalls gemischt. Die Haupt-EDV von CTM ist inzwischen so "rund", dass sie bis zum Ende durchhält, und mit den PCs arbeitet man an Textverarbeitung, Entwicklungs- und Produktionsrezepten, Materialwirtschaft, Nettolohnabrechnung und Zahlungsverkehr per Diskette. Dass für WORD und EXCEL kein Fachpersonal gebraucht wird, erweitert dabei den EDV-Einsatz auf ungeahnte Weise.

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